Die Aufwands­schätzung gehört in der IT-Branche als fester Bestandteil zu einer umfas­senden Voraus­planung dazu, denn Erfolg einer Projekt­arbeit kann maßgeblich davon abhängen. Deshalb muss bereits früh eine realis­tische Aufwands­schätzung durch­ge­führt werden, um basierend darauf maßgeb­liche Entschei­dungen für den Projekt­ablauf zu treffen. Auf diese Weise können unren­table Projekte schneller einge­stellt werden, um Kosten und Ressourcen zu sparen, während man in rentable Projekte frühzeitig inves­tiert kann. Erfahren Sie hier, wie wir die Aufwands­ein­schätzung angehen.

Einzelne Methoden der Aufwandseinschätzung

Im Rahmen einer Exper­ten­be­fragung kommt eine Einzel- oder Gruppen­be­fragung von Sachver­stän­digen in Betracht.

  • Nach der „Delphi-Methode“ wird die Schätzung in mehreren Wieder­ho­lungen durch­ge­führt. Diese Methode kann schon in frühen Phasen bei der Vorlage eines konkreten Projekt­auf­trages einge­setzt werden.
  • Bei der „Analo­gie­me­thode“ werden Daten aus gleich­ar­tigen Projekten der IT-Entwicklung oder deren einzelner Stufen genutzt.
  • Nach der „Relati­ons­me­thode“ werden spezi­fische Faktoren, wie beispiels­weise Entwick­ler­er­fah­rungen, Program­mier­sprache oder Zielum­gebung geprüft.
  • Gemäß der „Multi­pli­kator-Methode“ werden Faktoren des Schwie­rig­keits­grades genutzt, um durch Multi­pli­kation von LOC den Aufwand zu berechnen.
  • Bei der „Gewich­tungs­me­thode“ werden zusätzlich unter­neh­mens­spe­zi­fische Faktoren, wie beispiels­weise die Program­mier­sprache und Quali­fi­kation der Mitar­beiter hinzugefügt.
  • Nach der „Prozent­satz­me­thode“ müssen Istwerte aus abgeschlos­senen Phasen der Entwicklung vorliegen, um daraus Rückschlüsse auf den Aufwand nachfol­gender Phasen treffen zu können.

Function Point, Data Point und Object Point Verfahren

In der IT-Entwicklung wird oft das Function Point Verfahren angewendet. Die wichtigste Voraus­setzung ist ein detail­liertes Wissen über das anste­hende Projekt. Deshalb wird es erst spät bei Projekten einge­setzt. Beim Data Point Verfahren wird durch eine einge­hende Analyse die elementare und abstrakte Daten­struktur geprüft. Das Object Point Verfahren ist auf Klassen, Nachrichten und Prozesse ausgerichtet.

Das generelle Fazit

Eine Voraus­setzung für die Aufwands­ein­schätzung ist das präzise Wissen einzelner Sachver­stän­diger. Die Entwick­lungs­kosten sollten nicht ausschließlich über ein Schätz­ver­fahren beurteilt werden. Diese Einfluss­größe unter­liegt oftmals einer subjek­tiven Bewertung. Bei der Berechnung von Entwick­lungs­zeiten und Projekt­dauer sollten gleich­zeitig die Verfahren Arbeits‑, Kapazitäts- und Ressour­cen­planung Anwendung finden.